Michael Silnizki: Monetäres Machtkartell.
Reflexionen einer monetären Theorie der Macht
Berlin 2013
ISBN 978-3-00-041128-1, 136 S.
24,95 € (D)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir leben im Zeitalter weltweiter monetärer Verwerfungen. Die krisenhaften Entwicklungen des Euro-Raumes, die Fiskal- und Finanzmarktkrise in den USA, der chronische Deflationszustand der japanischen Ökonomie, die weltweiten Zahlungsbilanzungleichgewichte usw. lehren uns tagtäglich, dass die monetäre Welt der Gegenwart sich immer noch in der tiefsten Krise seit der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts befindet und von monetären Sünden der Vergangenheit nunmehr eingeholt wird. Es ist daher, wenn man die Gegenwart angemessen verstehen will, notwendig, die Vergangenheit, die zu dieser Krise geführt hat, freizulegen und das heißt, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass die monetäre Welt der Gegenwart von monetären Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre geprägt und bestimmt ist.
Die Genesis dieser Entwicklung, vor allem aber ihre Aktualität und Bedeutung für die Gegenwart darzulegen, ist insbesondere das Ziel der vorgelegten Studie „Monetäres Machtkartell“. Es entspricht nicht der Intention der Studie irgendwelche Lösungen anzubieten. Es ist aber dennoch nicht ohne Belang, wenn die verunsicherte Gegenwart sich über sich Klarheit zu verschaffen (ver)sucht, und das heißt, dass sie sich ihrer eigenen monetären Grundstrukturen vergewissert. Dabei ist eine monetäre Analyse der Macht unverzichtbar. Diese entstammt den ontopraxiologischen Reflexionen, nämlich solchen Reflexionen, die auf bestimmte monetäre Machtstrukturen hinweisen, die so agieren, wie sie agieren wollen und nicht, wie sie agieren müssen oder dürfen. Die monetären Machtstrukturen werden von den historischen Gegebenheiten ebenso bedingt, wie sie diese bedingen.
Dass die monetäre Welt der Gegenwart unsere Lebenswelt entscheidend dominiert, dass Macht und Geld eine Sonderstellung in unserem Leben einnimmt, ist ebenso wenig zu leugnen, wie das unwiderlegbare Faktum, dass wir an ein etabliertes und vor uns längst ausgebildetes Geld- und Machtsystem lebenslänglich gebunden sind, und dem ist meistens kein Entrinnen mehr. Dass die Gegenwart vergangenheitsbefangen, zugleich aber zukunftsoffen ist, ist wohl ebenfalls kaum zu leugnen.
Dieses Geld- und Machtsystem ist, wie es ist, ohne dass wir begreifen, wie es ist und wie es da sein will, auch wenn wir oft glauben, es (längst) begriffen zu haben. Dieser Glaube geht oft auf die Nach- richten und Bilder zurück, die uns medial zubereitet und ins Haus geliefert werden, ohne dass wir sie eindeutig begreifen, weil sie auf uns zweideutig wirken, weil wir die stattfindenden Ereignisse nicht eindeutig zuordnen können, weil wir uns schließlich oft, ja viel zu oft, von der monetären Machtfassade blenden lassen. Diesem Gebrechen abzuhelfen, dienen die Reflexionen einer monetären Theorie der Macht, die in der vorgelegten kleinen Studie „Monetäres Machtkartell“ nunmehr veröffentlicht sind.